Sie ist eine der populärsten Künstler:innen heutzutage und bewegt sich schon seit Jahrzehnten im Musikbusiness. Besonders ihre neueren Alben Folklore und Evermore wurden von den Fans gefeiert. Taylor hat sich von den Co-Autoren befreit hat, und nun alle ihre Songs selber verfasst und dem entsprechende die Rechte endlich wieder in ihrem Besitz. Ebenso endete 2018 der Vertrag mit ihrem Plattenlabel. Da sie die Rechte ihrer ersten sechs Alben nicht käuflich erwerben konnte, entschied sie sich, diese neu einzuspielen.
Erst kürzlich, am 12. November 2021, brachte Taylor ihr bisher längstes Lied All top well als Teil ihres neuvertonten Albums Red heraus. Die erste Version erschien bereits 2012 mit ihrem vierten Album Red und wird bis heute in Fan-Kreisen als eines der besten Lieder des Jahrzehntes gefeiert. Sie selbst hat den Text zusammen mit Nathan Chapman und Liz Rose verfasst. Taylor hat damals schon ihre Fans spekulieren lassen, um wen es sich in ihrer Erzählung von einer gescheiterten Beziehung wohl handele.
Die Sängerin erwähnte bereits in einem darauffolgenden Interview, dass das Original zehn Minuten andauere, aber leider dem Schnitt zum Opfer gefallen sei. Neun Jahre später veröffentlicht sie nun ihr neu vertontes Album Red (Taylor's Version) und ebenso die ungeschnittene und zehn Minuten andauernde Version. Die es sogar als längster Song, der es jemals auf die Nummer 1 der Billborad Hot 100 schaffte, einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde bekommt.
Nachdem sie bereits in der Regie bei einigen ihrer vorigen Musikvideos tätig gewesen war; steht Taylor nun wieder vor und hinter der Kamera im neuen Kurzfilm zu der neu vertonten Version von All too well. Der Song, der die Geschichte einer gescheiterten Beziehung erzählt, die dennoch recht hoffnungsvoll begann. Das eine Mal werden die gefühlvollen Zeilen von romantisch und frisch verliebten Ausschnitten unterlegt, das andere Mal wird die Musik unterbrochen und wir dürfen uns an den ausgezeichneten Schauspielkünsten von Stranger Things Star Sadie Sink, und Teen Wolf Schauspieler Dylan O´brien erfreuen.
Foto: letterboxd
Im Film stellen die beiden ein glückliches Paar dar, das zu einer Dinnerparty nach New York fährt und danach in einen verhängnisvollen Streit gerät. Dennoch beginnt die Geschichte märchenhaft in einer herbstlichen Szenerie und zeigt, wie Sadie versehentlich ihren roten Schal in dem Haus von Dylans Schwester vergisst. Die Erzählerin deutet an, dass er diesen Schal immer noch besitze und, dass dies symbolisch den Beginn der Beziehung darstelle.
"I walked through the door with you
The air was cold
But something about it felt like home somehow
And I, left my scarf there at your sister's house
And you've still got it in your drawer even now."
Nach einigen romantischen Clips der beiden sehen wir, wie sie gemeinsam die besagte Dinnerparty seiner Freunden in New York besuchen. Die Szene verändert sich; die Farben werden kühler, die Distanz zwischen ihm und ihr wird von einer kleinen Geste untermalt; sie greift nach seiner Hand und er lässt sie jedoch fallen. Von da an wird das Auf und Ab der Beziehung gezeigt, mit herzzerreißenden Streitszenen, Missverständnisse, sehnsüchtigen Versöhnungen und der verweilenden Frage, ob der Altersunterschied einer der entscheidenden Gründe für das Scheitern des Paares darstelle?
"They say all's well that ends well, but I'm in a new hell
Every time you double-cross my mind
You said if we had been closer in age, maybe it would've been fine
And that made me want to die
The idea you had of me, who was she?"
Das ganze Meisterwerk ist in sieben Teile unterteilt: An Upstate Escape", "The First Crack In The Glass", "Are You Real?", "The Breaking Point", "The Reeling", "The Remembering" und "Thirteen Years Gone“, die jeweils einen Zeitabschnitt in der Beziehung darstellen, die Taylor selber durchlebte und somit verarbeitet. Der gesamte Song ist eine einzige Gefühlsachterbahn, und hat, ganz nach Taylors Art, unzählige Metaphern und Symbole versteckt, die ganz besonders treue Fans nur allzu gerne entschlüsseln. Zum Abschluss wird auf eine rothaarige Taylor Swift gefilmt, die sich „nur allzu gut“ an die ganze Geschichte erinnert.
Dieses Werk ist mehr als nur eine nostalgische Ballade, die uns ein wenig in das Jahr 2012 zurückversetzt. Es ist ein Song, der die Vielseitigkeit des Lebens und zwischenmenschlicher Beziehungen zeigt. Ebenso wird Taylors Vielseitigkeit gezeigt als Sängerin, Regisseurin und Songwriterin. Sie schafft es tatsächlich den Erfolg der ersten Version, noch einmal zu übertrumpfen und uns mit ihrer Verletzlichkeit und Ehrlichkeit noch einmal erneut zu berühren. Denn ihre Erzählart, Themenwahl und ihr einzigartiger leicht melancholischer Indie-Folk Stil, der zwischendurch auch Richtung Soft-Pop oder Country geht, ist zeitlos populär und wird uns allen noch, wie Taylors vorige Hits, lange im Gedächtnis bleiben.
All too well wurde von Saul Projects und den Taylor Swift Productions produziert und am 12. November auf Youtube mit dem gesamten neuvertonten Album Red (Taylor's Version) herausgebracht. Wer also Taylor Swifts Lieder früher schon gerne hörte, der sollte sich unbedingt einmal die neue Version des Albums zu Gemüte führen.
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