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Tjarde

Signs of Life-Arcade Fire

„Looking for signs of life, looking for signs everynight, but there`s no sign of life“

Es gibt Lieder, die mag man zunächst, weil sie fetzig sind und Rhythmus haben, der einen packt und mitwippen lässt, und es gibt Lieder, die fühlt man aufgrund ihrer Lyrics mehr als andere. Manchmal muss ich Lieder auch 39x hören und dann mag ich sie erst etwas oder rede mir erfolgreich ein, sie zu mögen. Als ich ,,signs of life“ beim frühstücken mit Freunden 2020 in Berlin das erste Mal seit Ewigkeiten wieder hörte und mich fragte, warum ich es so lange nicht hörte, war es die Musik und der Rhythmus, der mich abholte, es belebte mich mehr als die drei Becher Kaffee zuvor und ließ mich meine Müdigkeit überwinden.

Ich hörte das Lied in guten Zeiten, beim Tanzen in der Küche, beim Tanzen im leeren Park mit Menschen, die ich vor 7 Minuten kennenlernte, im Zug ohne Klimaanlage bei 30 Grad in den Ohren, im Flixbus nach Hause, im Auto wenn ich mit meiner Mutter einkaufen fahren durfte, beim Joggen und um noch etwas am Gefühl festzuhalten. Wie die meisten Lieder, die man viel zu viel hört, rutschte es dann in meinen gespeicherten Liedern nach unten und geriet in Vergessenheit, aber nur um in 4-8 Monaten wieder ausgegraben und wiederentdeckt zu werden.


Das Lied begleitete mich nicht nur in guten, erträglichen Zeiten, aber auch in ernüchternden Momenten zu Hause. Die Lyrics, auf welche ich auch mal achtete, als ich es zum 12x in Folge hörte, um die Lyrics zu erfassen, passten wie die Faust aufs Auge, erinnerten mich daran nicht zu verzweifeln. Irgendwann ginge es weiter.


Weiter machen und ausharren, Normalität ist aufgeschoben nicht aufgehoben, deshalb wäre das nächste und erste Festival mit Signs of live zu starten wohl ein Muss:


Festivals als Beweis der Rückkehr der Menschen aus ihrer Zwangspause als Hymne der Wiedervereinigung.


Der Beweis, das Zeichen, das „sign“, dass es noch Leben gibt, nach welchem wir alle in Corona suchten und woran ich mich festhielt.


Sign of lifes ist wahrscheinlich eine meiner Coronahymnen und trotzdem verbindend und leicht, gleichwohl die Lyrics eher ernst, aber auch hoffnungsvoll konnotiert werden können.


Sign of lifes gemeinsam mit allen hören, ohne 1,5 m Abstand, ohne Maske, ohne schlechtes Gefühl, ohne Trübsinn. Abschließend zur Feier, dass wir alle doch noch leben.

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